Geschichte der Stadt

Preußisch Holland – einst und jetzt“

Die wichtigsten Ereignisse der Stadt Pr. Holland von 1297- 1997

1927Die deutsche Siedlung Paslok wird von dem Landmeister in Preußen, Meinhard von Querfurt, zur Stadt „Holland“ erhoben. Die Stadt erhält vom deutschen Orden die Gerichtsbarkeit nach Kulmischen Recht.
1404Hochmeister Karl von Jungingen stiftet das Hospital zum heiligen Geist in Holland.
1410Schlacht bei Tannenberg zwischen dem Heer des Deutschen Ordens und dem Polenkönig Jagiello. Das von den Polen besetzte Holland wird vom Komtur von Ragnit befreit.
14111. Friede zu Thorn.
1414Holland widersteht einem Angriff Jagiellos.
1440Der Preußische Bund, dem Holland beitritt, wird in Marienwerder begründet.
1454-1466Der 13-jährige Krieg des Preußischen Bundes gegen den Orden mit Hilfe Polens.
1466Im 2. Frieden zu Thorn verliert der Orden außer dem westlichen Preußen auch Elbing und das Ermland. Holland und die Güter des Hospitals verbleiben beim Orden. Das Gebiet von Holland wird als Eckpfeiler des Ordensstaates zur Komturei erhoben; Heinrich Reuß von Plauen wird Komtur.
1520-1525Der Reiterkrieg.
1520-1521Belagerung von Schloß und Stadt Holland.
1521Ende Januar: Polen, Elbinger und Danziger brechen das Schloß ab.
152110. April: Waffenstillstand zu Thorn für die Dauer von 4 Jahren.
1525
9. April: Friede zu Krakau. Der Deutsche Orden in Preußen wird aufgegeben. Der letzte Hochmeister Albrecht v. Brandenburg erhält das Ordensland als erbliches Herzogtum unter der Lehnshoheit von Polen. Holland verbleibt beim Herzogtum Preußen.
1526Errichtung des evangelischen Kirchspiels Holland.
1534Gründung der lateinischen Schule in Holland.
1543Herzog Albrecht hält sich zur Kirchenvisitation in Holland auf. Durch Unvorsichtigkeit eines Stallknechts aus dem Troß des Herzogs entsteht ein Brand, der fast die ganze Stadt in Asche legt. Der Herzog schenkt den Bürgern das nötige Bauholz zum Wiederaufbau, streckt jedem, der sich wieder anbaut, 10 Mark vor und gestattet den Bürgern, zum Bau Steine vom niedergelegten Schloß zu verwenden.
1620-1640schwedisch-polnischer Krieg.
1621Die Stadt erhält Straßengericht der Stadt bis an die Hecke der Vorstadt und außerhalb der Straßen auf städtischem Grund und Boden bestätigt.
1627Besetzung der Stadt durch König Gustav Adolf von Schweden. Schanzengärten.
29. Oktober. Der König im Schlosse von Pr. Holland. Schweden und Polen bedrängen abwechselnd Stadt und Land.
1629Die Pest im Kirchspiel Holland; 744 Sterbefälle sind nachgewiesen.
1635Erfolglose Friedensverhandlungen zwischen Schweden und Polen in Holland.
1656-16602. schwedisch-polnischer Krieg.
1656Zusammenkunft des Königs von Schweden und des preußischen Kurfürsten in Holland. Holland bleibt von dem Einfall der Tataren in Ostpreußen verschont.
1659Belagerung durch 5000 Schweden. Tapfere Verteidigung des „Schützenberges“ durch die Bürger. Die Stadt, die sehr unter dem Mangel an Trinkwasser leidet, wird rechtzeitig befreit.
1660Harte Fron der Einwohner bei dem Wiederaufbau der Befestigungen.
Im Frieden von Oliva erreicht der Kurfürst die Souveränität (unumschränkte Hoheit) in Preußen.
1663 und 1695Schwere Feuersbrünste.
1726Töpcke, der bedeutende Stadtrichter, Verfasser der „Beschreibung des Schlosses und der Stadt Pr. Holland“, stirbt.
1752Ostpreußen wird in 10 Kreise eingeteilt. Pr. Holland kommt bis 1818 zum Kreise Mohrungen.
1756-1763Der Siebenjährige Krieg. Keine Kriegseinwirkungen in Pr. Holland.
1807/1808In Pr. Holland wird die Städteordnung eingeführt. Stadtverordnete, aus der „Bürgerschaft“ gewählt, erwählen Bürgermeister, Magistrat und Kämmerer.
1812April bis Dezember. Durchzug französischer Truppen nach Rußland. Sämtliches Vieh, Wagen und Pferde werden nach Rußland mitgenommen. Errichtung einer Bürgergarde zur Erhaltung der öffentlichen Sicherheit.
1813Auf dem Rückzug kommen die Trümmer der Großen Armee durch Pr. Holland „mit erfrorenen Nasen und Füßen, mehrenteils in Weiberkleidung gehüllt“ (Creutzwieser).
8. Januar. Die ersten Kosaken kommen durch die Stadt.
17. März. „Aufruf an mein Volk“.
Zur Landwehr stellt die Stadt 68 Mann, die sie kleidet und ausrüstet. Am Orte werden eine Schwadron Kavallerie und 4 Kompanien Infanterie-Landsturm aufgestellt. 300 junge Ostpreußen ziehen unter einer eigenen Fahne ein und bitten, unter ihr kämpfen zu dürfen. Die Tauglichen werden in die neu aufgestellten Truppenteile eingestellt; die Fahne wird in der Bartholomäuskirche aufgehängt. 1813- 1815
Gedächtnistafel in der Bartholomäuskirche mit 13 Namen.
1818Der Kreis Pr. Holland wird gebildet. Die Stadt Pr. Holland wird Kreisstadt.
1831Neue Städteordnung: Erweiteter Wählerkreis. 24 Stadtverordnete, zur Hälfte Hausbesitzer, verwalten das Stadtvermögen. Bürgermeister, Beigeordneter und Magistrat (4 Schöppen) bilden Ortsobrigkeit und Stadtverwaltung. Bürgermeister zugleich Vorgesetzter der Ortspolizei und Standesbeamter. Superintendent Jedosch, der sich um Stadt und Land während der Franzosenzeit verdient gemacht hat, stirbt nach 50-jähriger Amtszeit.
1838Kreisphysikus Dr. Karl Gottfried Creutzwieser erstellt die Stadtchronik „Topographie der Stadt. Pr. Holland und ihrer Umgebung“
1870-1871Der deutsch-französische Krieg. Gedächtnistafeln in den Kirchen. Friedenseiche.
1897Feier des 600-jährigen Bestehens der Stadt. Festschrift von Amtsrichter Georg Conrad „Pr. Holland einst und jetzt“. Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals.
1914-1918Erster Weltkrieg.
Niederlage der Russen bei Tannenberg. Pr. Holland bleibt von kriegerischen Einwirkungen verschont.
1922Großbrand, Vernichtung des Kirchturms der St. Bartholomäuskirche.
1928Bau des Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem kleinen Exerzierplatz.
Gutsbezirk Spittels wird mit der Stadt vereinigt.
1939-1945Zweiter Weltkrieg.
1944Amtsgerichtsrat Robert Hedwig stellt die „Geschichte der Stadt Pr. Holland“ fertig.
194523.1. Eroberung der Stadt durch die sowjetische Armee.
Flucht und Vertreibung der deutschen Einwohner. Starke Zerstörung des Stadtkerns. Polen übernehmen im Juli die Verwaltung der Stadt.
1997700 Jahrfeiern der Stadt in Itzehoe und in Pr. Holland.